Wie aus einem Solarpark ein Lebensraum für Bienen wurde – Mein Weg zwischen Energie und Naturschutz

Als Geschäftsführer der ZeptoSolar GmbH beschäftige ich mich täglich mit Photovoltaik, Speichersystemen und intelligenten Lösungen für die Energiewende. Doch mein Engagement endet nicht bei Kilowattstunden und Wechselrichtern – es reicht weit in den Bereich des Naturschutzes hinein. Seit mehreren Jahren bin ich im Dienst der Unteren Naturschutzbehörde im Landkreis Rhön-Grabfeld tätig, speziell als Berater für Wespen- und Hornissenschutz und die fachgerechte Umsiedlung dieser geschützten Arten.

Meine Frau unterstützt mich dabei mit vollem Einsatz – oft auch spontan, wenn ein Nest schnell entfernt werden muss. Wir stehen gemeinsam dafür ein, dass Insekten nicht als Bedrohung, sondern als unverzichtbarer Teil unserer Ökosysteme wahrgenommen werden. Diese Haltung prägt nicht nur unseren Alltag, sondern auch unsere Projekte bei ZeptoSolar.

Begegnung mit ToBee – wenn zwei Naturschützer sich vernetzen

Auf einer Fachveranstaltung der Unteren Naturschutzbehörde lernte ich ToBee (Tobias Kern) kennen – einen Unternehmer, Imker und echten Idealisten. Sein Einsatz gilt vor allem der Förderung von Honig- und Wildbienen in unserer Region. Genau wie ich arbeitet er eng mit den Behörden zusammen, um Lebensräume zu sichern und die Biodiversität aktiv zu fördern.

In unserem Gespräch entstand schnell eine Idee, die uns beide nicht mehr losließ: Warum nicht einen bestehenden Solarpark nutzen, um Bienenvölker anzusiedeln? Die Voraussetzungen dafür sind ideal – und so wurde das Projekt am Rand einer großen PV-Freiflächenanlage in der bayerischen Rhön bei Maßbach geboren.

Warum sich die meisten Solarparks perfekt für Insekten eignen

Freiflächen-Photovoltaikanlagen werden oft auf landwirtschaftlich beanspruchten oder wenig ertragreichen Böden gebaut. Durch den Wechsel der Nutzung entsteht eine große Chance für die Natur: Die Flächen werden nicht versiegelt, da die Modulgestelle lediglich gerammt werden. Der Boden kann weiterhin Wasser aufnehmen, das Bodenleben bleibt aktiv und die Pflanzenvielfalt kann sich erholen.

Die Pflege erfolgt extensiv – das bedeutet: 1–2 Mahd-Durchgänge pro Jahr statt intensiver Bewirtschaftung. Dadurch entwickelt sich mit der Zeit eine stabile, artenreiche Wiesenvegetation. Wichtig ist: Es wird nicht gespritzt, nicht gedüngt und nicht geerntet. Genau diese Bedingungen brauchen Wildbienen, Schmetterlinge, Hummeln und viele andere Insektenarten, um dauerhaft zu überleben.

Studien belegen die Bedeutung von Solarparks für die Artenvielfalt

Eine Langzeitstudie aus Minnesota (USA) zeigt eindrucksvoll, was auch wir vor Ort erleben: Wenn Solarparks mit Blühpflanzen untersetzt werden, steigt die Biodiversität deutlich. Die Artenanzahl von Blütenpflanzen erhöhte sich dort um über 700 %, die Anzahl der Bestäuber verdreifachte sich, und die Population einheimischer Bienenarten stieg auf das Zwanzigfache. Selbst benachbarte Felder profitierten durch eine gesteigerte Bestäubungsrate – ein echter Mehrwert für Landwirtschaft und Natur.

Mein Fazit – Photovoltaik mit Verantwortung

Dieses Projekt zeigt für mich ganz klar: Es geht nicht darum, Flächen nur energetisch zu nutzen – es geht darum, sie ganzheitlich zu denken. Als Geschäftsführer trage ich Verantwortung für nachhaltige Technik. Als Naturschützer – gemeinsam mit meiner Frau – liegt mir das Wohlergehen unserer heimischen Tierwelt am Herzen. Und als Mensch sehe ich, wie wichtig es ist, dass wir Brücken bauen zwischen Wirtschaft, Umwelt und Gesellschaft.

Ich danke ToBee für die vertrauensvolle Zusammenarbeit und freue mich auf weitere Projekte, in denen wir zeigen können, wie **Energie und Natur Hand in Hand** gehen – für eine lebenswerte Zukunft.